Chronik

Die Schützen in Ricklingen im Wandel der Zeiten

Schützengesellschaft Ricklingen von 1853 e.V. lautet die offizielle Bezeichnung unserer Gesellschaft. Gegründet 1853, das bedeutet eine langjährige und traditionsreiche Vereinsgeschichte, die nicht verschont geblieben ist von den politischen und wirtschaftlichen Ereignissen etlicher Jahrzehnte. Es war nicht immer leicht, die schweren Zeiten durchzustehen. Wenn aber trotzdem noch heute das Schützenwesen gehegt, und der Schießsport gepflegt wird, dann ist dies dem Idealismus und der Opferbereitschaft der Mitglieder zu danken.

Der erste gewählte Vorsitzende der Schützengesellschaft Ricklingen v. 1853 e.V. war Karl Schünemann, im Jahr 1908, gefolgt von Otto Dreyer, Albert Bangemann, Hans Giseke, Hans Rodewald, Dieter Bangemann, Klaus Mattuscheck und ab dem Jahr 2004 Dietrich Raabe.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 verhinderte ein weiteres „Aufblühen“ der Schützengesellschaft Ricklingen. Bei einem der letzten großen Luftangriffe auf Hannover und Ricklingen wurde leider auch das Vereinslokal in der Pfarrstraße 56 getroffen und zerstört, wobei das Vereinsinventar, der gesamte Schriftverkehr ( z.B. Mitgliederdateien), drei Fahnen, Gewehre, Pokale usw. den Flammen zum Opfer fielen. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges 1945 wurden die Schützenvereine verboten und alles noch vorhandene Vereinsinventar, Waffen, Schützenhäuser…. beschlagnahmt und zweckentfremdet.

Die Neugründung der Schützengesellschaft Ricklingen v. 1853 e.V. erfolgte am 14. Januar 1952. Als neues Vereinshaus wählten die Ricklinger Schützen die Gaststätte „Anna Borchers“, heute die „Alte Ricklinger Bierquelle“ in der Beekestraße 71. Im folgenden Jahr 1953 feierten die „Ricklinger Schützen“ das 100jährige Bestehen der Gesellschaft mit einem großen Schützenfest, gegenüber der Schule an der Nordfeldstraße / Waßmannstraße.

Äußeres Zeichen der Vereine, insbesondere der Schützenvereinigungen, sind ihre Fahnen und Standarten. Von 1853 bis zum heutigen Tage wurden von den Ricklinger Schützen fünf Fahnen angeschafft. Drei Fahnen verbrannten bei einem schweren Bombenangriff im Vereinslokal, die vierte Fahne wurde im Oktober 1952 bei einem Wintervergnügen im „Ricklinger Waldschlösschen“ vom Vizepräsidenten des Deutschen Schützenbundes, Hermann Wüstehoff, geweiht. Die fünfte Fahne, die z. Zt. bei Umzügen und Ausmärschen gezeigt wird, ist am 10. Juni 1988 beim 60. Ricklinger Schützenfest „An der Bauerwiese“ vom Präsidenten des Vereins Hannoverscher Schützenvereine (V. H. S.) Heino Kook geweiht worden.
Die Ricklinger Sportschützen waren und sind in Hannover und der Region bei diversen schießsportlichen Wettkämpfen sehr erfolgreich, sie konnten viele erste Platzierungen und Pokale erringen. Bei Kreis-, Landes- und Deutschen Meisterschaften sind die „Ricklinger“ regelmäßig am Start.

Im Jahr 1988 wurden die Ricklinger Schützen vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker geehrt.
Die Ricklinger Schützen konnten auf Vorschlag des Landessportbundes Niedersachsen am 18. Oktober 1988 eine Auszeichnung für langjähriges Wirken um die Pflege und Entwicklung des Sports entgegennehmen. Die Sportplakette der Bundesrepublik Deutschland, wurde von der Bürgermeisterin der Stadt Hannover Hannelore Kunze in Vertretung des OB Herbert Schmalstieg zum 135. Geburtstag der Ricklinger Schützengesellschaft übergeben.

Im Jahr 2003 feierten die Ricklinger Schützen mit ihren Vorsitzenden Klaus Mattuscheck und Ulfert Labitzke ihr 150jähriges Jubiläum. Mit einem Neujahrsempfang, einer Königsproklamation mit dem Schützenkönig Heinrich Tennie, einem Kommers im Freizeitheim mit vielen Ehrengästen, mit einem gelungenem Straßenfest am „Hahnensteg“, einem Edelhof Pokalschießen mit über 160 Teilnehmern, einer „Weinfahrt“ nach Gerolzhofen in Franken und einem Gala Abend für Mitglieder und Gäste im G O P, wurden die Feierlichkeiten abgerundet.

Die Schützengesellschaft Ricklingen hat in den sog. Nachkriegsjahren 23 Schützenfeste in Ricklingen gefeiert. An der Nordfeldstraße / Waßmannstraße, am „Eiskeller“ (Stammestraße) und an der Bauerwiese, waren beliebte und gut besuchte Volksfeste. Die Umweltauflagen der Stadt Hannover (Lärmschutz etc.) waren nicht erfüllbar. Seit 1993 gibt es im Stadtteil Ricklingen kein Schützenfest mehr. Das von den Ricklinger Schützen alle zwei Jahre durchgeführte Straßenfest am „Hahnensteg“, als „Schützenfest Ersatz“ erfreut sich in Ricklingen großer Beliebtheit.

Im Anschluss noch eine kleine Chronik…

2024
Olaf Dahms wird 1. Vorsitzender.

2022
Vanessa Smorra übernimmt als erste Frau das Bruchmeister-Amt von Hannover.

2016
Gründung der Bogenabteilung

2005
Neugründung der Damenabteilung

1996
Auflösung der 1990 gegründeten Damenabteilung.

1994
Klaus Mattuscheck wird 1. Vorsitzender.

1990
Gründung der Damenabteilung

1988
5. Fahnenweihe durch Schützenpräsident Heino Kook und Auszeichnung der Schützengesellschaft Ricklingen mit der „Sportplakette des Bundespräsidenten“.

1986
Erstes Edelhof Pokalschießen

1982
Erste Auslandsreise der Ricklinger Schützen mit Ihren Frauen nach Paris. Es folgten noch weitere zehn Fahrten.

1981
erscheint die 0-Ausgabe der Vereinszeitung “ Der Ricklinger Schütze“, diese Zeitung erscheint noch immer vierteljährlich.

1980
Dieter Bangemann wird 1. Vorsitzender.

1977
Holger Wenck wird erster Bruchmeister der Gesellschaft, ihm folgen weitere Ricklinger.

1975
Karl-Heinz Kösel wird Schützenkönig von Hannover.

1974
Die Jungschützen feiern ihr 50 jähriges bestehen.

1972
Hans Rodewald wird 1. Vorsitzender.

1971
wird Günter Pape erster Sternträger der Gesellschaft.

1967
Ricklinger Sportschützen gewinnen erstmalig den „Großen Goldenen“ Schützenhaus-Pokal.

1964
Der Musikverein MGV Burgstemmen spielt erstmalig für die Ricklinger Schützen zum Ausmarsch durch Hannover.
Hans Gieseke wird 1. Vorsitzender.

1954
Albert Bangemann wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bis 2011 folgen ihm fünf Vorsitzende.

1952
Die Schützengesellschaft Ricklingen v. 1853 e. V. wird am 14. Januar neu gegründet. Otto Dreyer wird zum 1. Vorsitzender der Gesellschaft gewählt. Die Gaststätte Borchers wurde zum Vereinslokal und neuer Heimat der Ricklinger Schützen. Heute heißt die Gaststääte Alte Ricklinger Bierquelle und ist noch immer die Heimat der Ricklinger Schützen.

1945
Zerstörung des bisherigen Vereinslokals in der Pfarrstrasse beim letzten luftangriff auf Hannover. Hierbei wurde der gesamte Vereinsbesitz, bis auf eine Kette die noch heute getragen wird, zerstört

1929
wurden eine Jugend und eine Schützenklassemannschaft Landesmeister. Die Sportschützen errangen erstmalig das „Grüne Band der Stadt Hannover“.

1924
wurde die Jugendabteilung und das „Pfeifer- und Trommler Korps“ der S.G. Ricklingen gegründet. Initiator und großzügiger Förderer war Willy Goldmann sen.

1909
wurde die Ricklinger Schützengesellschaft in das Vereinsregister der Stadt Hannover eingetragen. Der grüne Schützenrock wurde für die Schützen eingeführt.

1908
Erster, gewählter Vorsitzender der Schützengesellschaft Ricklingen wurde Karl Schünemann. 26 Jahre, bis zu seinem Tod 1934, leitete er die Geschicke der Gesellschaft.

1896
wurde der übliche, hohe Hut (Zylinder) durch den grünen Schützenhut ersetzt.

1886
zeigt auf einer Photographie wiederum eine neue Fahne bei einem von Jung und Alt gefeierten Schützenfest auf dem sog. Linnepump.

1868
schaffen sich die schießfreudigen Ricklinger ihre 2. Fahne an, mit dem Sachsenroß und der Aufschrift „Es lebe die Ricklinger Schützengesellschaft“.

1853
feierten Ricklinger Bürger ein Schützenfest und trugen eine Fahne mit der Aufschrift „Schützen in Ricklingen 1853“ zum Festplatz auf dem Distelkamp.